Die Dosis macht das perfekte Licht.

Auf Leuchten mit einer hohen Energieeffizienzklasse zu setzen, ist heute beinahe selbstverständlich. Doch haben Sie sich schon einmal Gedanken dazu gemacht, ob die Lichtmenge in Ihren Räumen auch optimal auf die Situation und Ihr individuelles Nutzungsverhalten abgestimmt ist? Thomas Lack, verantwortlich für Training und Projektsupport bei Neuco, ist überzeugt: Genau darin liegt der Schlüssel zu einer nachhaltigen Lichtzukunft.

Im Rahmen des Europäischen Lichtkongresses 2018 in Davos unterzeichneten zahlreiche Organisationen, Verbände und Unternehmen der Lichtbranche eine Vereinbarung. Das gemeinsame Ziel: bis 2025 den Anteil der Beleuchtung am Gesamtstromverbrauch in der Schweiz von 12 auf 6 Prozent zu halbieren. Zu den Unterzeichnenden gehört auch Neuco.

«Die Lichtwerkzeuge auf dem Markt werden generell immer energieeffizienter. Dies ist natürlich eine entscheidende Entwicklung auf dem Weg zur Energiewende», erläutert Thomas Lack. «Was jedoch bislang viel zu wenig berücksichtigt wird, ist die tatsächliche Nutzung der Leuchten.» Fakt ist: Auch die effizienteste Lichtquelle trägt nur dann zum langfristigen, nachhaltigen Stromsparen bei, wenn sie genau die richtige Menge an Licht bietet. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Einfach ausgedrückt: Eine «Energieschleuder», die kaum eingeschaltet ist, verbraucht weniger als eine hocheffiziente Leuchte, die permanent mit maximaler Leistung betrieben wird oder ihre Nutzbeleuchtungsstärke nicht erreicht. «Dabei muss man sich bewusst sein, dass eine hochwertige Leuchte – anders als beispielsweise ein Möbelstück – eine Lebensdauer von durchschnittlich 40 Jahren hat», fügt der Lichtexperte hinzu. «Über eine so lange Zeit hinweg machen kleine Unterschiede eben den ganz grossen Unterschied.»

Es braucht interdisziplinäre Denker, die das grosse Ganze im Blick haben.

Licht nach Bedarf

Die Augen des 70-jährigen Herrn brauchen für die gleiche Sehaufgabe rund 2,5-mal so viel Licht (ca. 750 Lux) wie jene des 12-jährigen Mädchens (ca. 300 Lux). Siehe Headerbild.

Der Schlüssel zum Erfolg lautet also «Licht nach Bedarf». Doch wie lässt sich dies umsetzen? Zentrale Pfeiler sind die flexible Dimmbarkeit der Lichtquellen sowie die modernen Lichtsteuerungen. Mit ihnen lässt sich das Lichtniveau einer Leuchte variieren, sodass es sich beispielsweise automatisch der Tageslichtsituation anpasst. So kann der Energieverbrauch massgeblich gesenkt werden. «Der Teufel liegt im Detail», ist Thomas Lack überzeugt. «Leider werden viele Leuchten einfach in einer standardisierten Grundeinstellung ausgeliefert, sodass der Mehrwert der intelligenten Steuerung quasi verpufft. Auf die individuelle Situation vor Ort wird oftmals nicht geachtet. Wie hoch ist der Raum? Verfügt er über grosse Fenster? Welche weiteren Lichtquellen gibt es im Raum? Welche Reflexionswerte besitzen Decken, Wände und Böden? Nur wenn wir in Zukunft sämtliche Parameter konsequent berücksichtigen, können moderne Lichtwerkzeuge in puncto Effizienz und Stromsparen auch ihr ganzes Potenzial ausschöpfen.» Was es dafür braucht? Einfache, praktikable Lösungen. Und ein Umdenken bei allen Parteien, die am Planungsprozess beteiligt sind.

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Interdisziplinäre Denker gefragt

Die Thematik müsse unbedingt als interdisziplinäre Angelegenheit verstanden werden, betont Thomas Lack, denn das Licht sei eng mit vielen weiteren Energieeffizienz-Faktoren eines Raumes verknüpft. «Ein Beispiel ist die Temperatur im Büro. Je mehr Lichtquellen vorhanden und je höher ihre Lichtleistungen sind, desto mehr Wärme geben sie ab. Dies muss bei der Planung und Regulierung von Heizung und Lüftung einkalkuliert werden. Es braucht also fachübergreifende Denker, die das grosse Ganze im Blick haben. Von Anfang an.» In diese zukunftsweisende Entwicklung gilt es, heutige und zukünftige Lichtexperten gleichermassen einzubeziehen. «Bei Neuco investieren wir darum ganz bewusst Jahr für Jahr sehr viel in die Weiterbildung unseres Teams. So wollen wir das Bewusstsein für dieses wichtige Thema aktiv stärken und Schritt für Schritt einen Beitrag für eine nachhaltigere Energiezukunft leisten.»

Für eine gute Energieeffizienz ist ein optimales Zusammenspiel aller Komponenten eines Raumes oder Gebäudes entscheidend – eine herausfordernde Thematik und interdisziplinäre Angelegenheit. Hier ist ein Denken «Out of the box» gefragt.

Wir schaffen Licht zum Leben.

Die Rolle von gutem Design

Was bedeutet all dies nun für das Design der Lichtinszenierungen, die Neuco realisiert? Wird es zugunsten von mehr Energieeffizienz bald eine untergeordnete Rolle spielen? «Ganz und gar nicht», sagt Thomas Lack. «Es ist unser höchstes Anliegen, trotzdem kreativ zu bleiben. Wir wollen keine Nullachtfünfzehn-Lösungen entwickeln. Vielmehr haben wir den Anspruch, auch in Zukunft grossartiges Design und Nachhaltigkeit optimal zu vereinen. Kurz: Wir schaffen Licht zum Leben. Auch morgen und übermorgen.»

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